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„EU-Gesetze betreffen auch unsere Stadt“

Interview mit Sven Günther, Chefredakteur des WochenENDspiegel, erschienen am 15.02.2019

 

Seit 2014 sind Pockau und Lengefeld eine gemeinsame Stadt. 7881 Einwohner, vier Schulen, fünf Kitas, zwei Allgemein- und fünf Zahnärzte, vier Apotheken. Dazu laut Statistischem Landesamt zwölf Industrie und 17 Baufirmen mit 612 Jobs, Vereine, Gaststätten. Mitten im Erzgebirge lohnt es sich zu leben. Ingolf Wappler (CDU), der Bürgermeister von Pockau-Lengefeld, beantwortet dem WochenENDspiegel (WES) Fragen.

WES: Was lief 2018 gut und schlecht?

Ingolf Wappler: „Es freut mich, dass die Baumaßnahmen an Gemeindestraßen und Gebäuden wie geplant abgeschlossen werden konnten. Wir haben es geschafft, durch Neubau und Neueröffnung je einer Hausarztpraxis in Pockau und Lengefeld die allgemeinmedizinische Versorgung sehr gut abzusichern, was auch zur Attraktivität unserer Stadt beiträgt. Und Pockau-Lengefeld ist attraktiv, was die große Nachfrage nach Grundstücken in den angebotenen Baugebieten zeigt. Das ist für uns Ansporn, auch in anderen Stadtteilen Bauland auszuweisen. Gut ist auch, dass der Bau der Kreisstraße Forchheim – Lippersdorf abgeschlossen wurde. Persönlich habe ich mich gefreut, dass das 8. Leinölfest anlässlich des 285-jährigen Bestehens der Ölmühle ein Erfolg war. Schlecht war, dass wir keine finanzierbare Variante für den weiteren Ausbau des Flöhatal-Radweges gefunden haben. Wir werden mit allen Beteiligten sprechen, hoffen einen Kompromiss zu finden, der bezahlbar und genehmigungsfähig ist. Nicht gefallen hat mir, dass das Landesstraßenbauamt nicht in der Lage war, trotz dringenden Bedarfs am Zustand der Staatsstraßen etwas zu verbessern. Für dieses Jahr gibt es Zeichen der Besserung.“

WES: Was sind die wichtigsten Projekte 2019?

Ingolf Wappler: „Wir werden noch in diesem Monat die Genehmigung für den Neubau des Kindergartens Wernsdorf beantragen, einen Förderantrag stellen. Das wird auch für das Museum Kalkwerk geschehen, weil es hier dringenden Sanierungsbedarf gibt. Die Schule in Lengefeld, die in diesem Jahr 80 Jahr alt wird, soll im Sommer eine neue elektrische Anlage bekommen. Anschließend werden Wände und Böden renoviert bzw. erneuert. Mittelfristig sind ein Anbau und neue Außensportanlagen geplant. Fördermittel wurden beantragt. Sobald ein positiver Bescheid kommt, beginnen konkrete Vorbereitungen. Im Bereich Straßenbau ist der grundhafte Ausbau der Ringstraße in Pockau und der Straße Am Leuchtenbau in Lengefeld wichtig. Beim Breitbauprojekt hoffen wir, bis Ende des Jahres die Tiefbauarbeiten ausgeschrieben zu haben. Wichtig sind auch die Planungen für die Erneuerung des Pockauer Kulturparks, die Erarbeitung eines Tourismusmarketingkonzeptes und die Vorbereitungen zu 90 Jahre Freibad Lengefeld und 650 Jahre Wünschendorf.“

WES: Was erwarten Sie von den Kommunalwahlen?

Ingolf Wappler: „Ich würde mich freuen, wenn die Parteien und Wählervereinigungen wieder zahlreiche Bürger für eine Kandidatur gewinnen und die vertrauensvolle und sachorientierte Arbeit im Stadtrat und den anderen Gremien fortgesetzt würde. Die kommunale Selbstverwaltung funktioniert gut. Fünf Jahre nach der freiwilligen Gemeindevereinigung zeigt es sich auf vielen Gebieten, dass dies der absolut richtige Weg war und wir heute gemeinsam sehr gut aufgestellt sind. Wir haben einen großen Gestaltungsspielraum. Alle wichtigen Entscheidungen werden  vom Stadtrat getroffen. Bewährtes erhalten und neue Ideen diskutieren und umsetzen kann auch Spaß machen.“

WES: Wie empfinden Sie die Zusammenarbeit mit der Landesregierung?

Ingolf Wappler: „Die seit Dezember 2017 amtierende Staatsregierung geht auf die Kommunen zu. Der begonnene Dialog beschränkt sich nicht auf das Zuhören. Man merkt, dass wichtige Botschaften verstanden werden und zu positiven Änderungen im Regierungshandeln führen. Als Bürgermeister nutze ich vielfältige Kontakte zu Staats-ministern und in die Ministerien. Die Zusammenarbeit war bisher in den meisten Fällen schon gut und hilfreich. Meistens geht es ums liebe Geld – nämlich Fördergeld für kommunale Projekte.“

WES: Was erwarten Sie von der Landtagswahl?

Ingolf Wappler: „Ich hoffe auf eine hohe Beteiligung bei der Wahl und danach auf die Bildung einer aktiven und stabilen  Regierung, die den seit einem reichlichen Jahr eingeschlagenen Weg fortsetzt.“

WES: Und Ihr Blick auf die Europawahl?

Ingolf Wappler: „Die  Europäische Union sichert Frieden und Wohlstand in Europa. Das sollten wir nicht gering schätzen. Europa ist nicht nur ein gemeinsamer Markt, sondern ein Lebensraum, gegründet auf gemeinsamen Werten. Wir Deutschen profitieren besonders von der EU. Beispiele: Wir liefern die meisten Waren aus, wir gewinnen dringend benötigte Arbeitskräfte aus den EU-Staaten, wir reisen und telefonieren gern überall in Europa. Natürlich sind einzelne Regelungen „aus  Brüssel“ für uns auch manchmal nachteilig oder unverständlich, weil wir bisher etwas anderes gewohnt waren. Kompromisse sind unumgänglich, wenn Regeln für reichlich 500 Mio. EU-Einwohner gefunden werden müssen. Die Kompetenzen des EU-Parlaments sind stetig gewachsen. Die Gesetzgebung betrifft uns im Alltag alle – gerade deshalb ist die Europawahl im Mai 2019 so wichtig. Denn es ist nicht egal, wer uns im EU-Parlament vertritt.“

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